Die Maschekseite – etymologisch

Andrea Maria Dusl gibt in ihrem Blog einem Leser und maschek-Besucher Auskunft über die Herkunft unseres Namens, das sollte hiermit also ein für alle Mal geklärt sein:

Liebe Frau Andrea, gestern waren wir im Rabenhof und lachten uns krumm, als die Synchronisiertruppe Maschek Gusi und die anderen Puppen tanzen liess. Maschek ist doch tschechisch, das heisst doch was unanständiges, aber was? Sicher wissen Sie Rat, frägt Ihr Florian Possanner, Alsergrund

Lieber Florian, obwohl es naheliegend wäre und auch so klingt, kommt der Begriff “Maschek”, den die drei Originaltonzerstörer Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel ‘maschek’, also klein geschrieben wissen wollen, nicht aus dem Tschechischen, und nicht aus dem Unanständigen, sondern über den Wiener Dialektausdruck “Maschekseiten” (von hinten, über die Irxen) aus dem Ungarischen. In den tiefen Ebenen hinter den langen Lacken heisst másik: die, der, das andere. Die másik-Seite ist magyarisch genau genommen ‘die andere Seite’. Másik, wegen des ungarischen “s” ‘maschik’ ausgesprochen, kommt von einem noch kürzerem ‘más’ (anders), mit dem die Ungarn mássenhaft andere Begriffe bilden: másol (kopieren) zum Beispiel oder másfél (anderthalb), máshol (anderswo), máskor (ein andermal), másnap (andernags), másképpen (anderswie) máskent (anders) und másmilyen (anders geartet). Die Sache ist also nicht böhmisch, sondern ‘a dolog másképp áll‘ – anders beschaffen, nämlich magyarisch. Während meiner Schulzeit im Wasagymnsasium war das durchaus verwirrend für mich, denn Maschek war der Name des sportlehrernden Kustoden des Turnkammerls. Und mit ihm des östlichen Teils des Schulgebäudes. Erinnert sich Duszl Másik Mizzi.